Alle bewerteten Beiträge
Hier finden Sie alle Beiträge, die beim Medien-Doktor GESUNDHEIT bewertet wurden.
In einem Beitrag der Zeitschrift „Tina“ berichtet ein Arzt, wie er die Beschwerden einer Patientin mit Kniearthrose mit Hilfe von Homöopathie angeblich lindern konnte. Wissenschaftliche Belege für diese scheinbare Wirksamkeit werden im Artikel nicht erwähnt, auch keine unabhängigen Expert*innen dazu zitiert. Mögliche Risiken der Therapie werden nicht angesprochen. Auch wird die Kontroverse um homöopathische Behandlungen nicht erläutert.
In einem journalistischen Beitrag der Zeitschrift „Laura“ wird über die persönliche Erfahrung einer Redakteurin bei einer Augen-Operation berichtet. Da die Journalistin keine Gleitsichtbrille tragen möchte, entscheidet sie, sich multifokale Kunstlinsen einsetzen zu lassen. Leider erwähnt der Artikel jedoch nicht in konkreten Zahlen, welche Vorteile diese Operation für die Patientin bietet, auch auf mögliche Risiken geht der Text nicht ein. Zu Wort kommt nur der behandelnde Arzt, unabhängige Expert*innen werden leider nicht zitiert.
Einen Durchbruch in der Krebstherapie kündigt ein Artikel in der Monatszeitschrift „Neues für die Frau“ an: Patient*innen mit Darmkrebs seien von ihrer Erkrankung geheilt worden, ohne Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie. Dass nur eine kleine Gruppe von Darmkrebspatienten bislang für diese spezielle Behandlung in Frage kommt, wird erst spät im Text erklärt, Nebenwirkungen und Kosten der Therapie gar nicht erwähnt. Auch kommt kein*e unabhängig*e Expert*in zu Wort, um die Studienergebnisse einzuordnen.
Ein journalistischer Beitrag aus „Bild der Frau“ berichtet über eine neue Behandlungsmöglichkeit gegen Arthrose. Allerdings wird die Therapie übertrieben positiv dargestellt, eine Einordnung – etwa durch unabhängige Expert*innen – findet nicht statt. Da es bislang keine effektive Behandlung gegen Arthrose gibt und die Betroffenen oft unter großem Leidensdruck stehen, werden hier Hoffnungen geschürt, von denen unklar ist, ob sie erfüllt werden können.
Kreisrunder Haarausfall ist zweifellos eine Erkrankung, die psychisch belastet. Da erscheint es wichtig und sinnvoll, über eine mögliche neue Therapie dagegen zu berichten, wie im vorliegenden Artikel der Zeitschrift „Tina“. Leider werden die im Text erläuterten Studien jedoch nicht durch unabhängige Expert*innen eingeordnet, auch auf Risiken oder Nebenwirkungen geht der Text nicht ein.
Bis heute ist die Alzheimer-Erkrankung nicht heilbar, umso mehr suchen Patient*innen und Angehörige verzweifelt nach einer verheißungsvollen, neuen Therapie. In einem Artikel der Zeitschrift „Bild der Frau“ wird nun die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als „Hoffnung bei Alzheimer“ angekündigt. Auch wenn im Artikel selbst mehrfach erwähnt wird, dass die wissenschaftlichen Belege für einen Erfolg der Behandlung noch fehlen, dürfte doch insgesamt bei den Leser*innen der Eindruck entstehen, dass es sich bei der TPS um eine vielversprechende neue Therapiemethode handelt, zumal unabhängige Expert*innen an keiner Stelle zu Wort kommen.
Ein neues Hüftgelenk, nur an einem Tag – darüber berichtet die Zeitschrift „Bild der Frau“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Eine besondere OP-Methode wird darin vorgestellt, die es den Patient*innen erlaubt, oft schon am gleichen Tag aus der Klinik entlassen zu werden. Das Verfahren wird im journalistischen Beitrag anschaulich geschildert, auch die Voraussetzungen für die OP erklärt. Allerdings wird der Nutzen der Methode nicht in konkreten Zahlen beschrieben, Risiken und Kosten nicht genannt. Vor allem aber erfolgt keine Einordnung des Verfahrens durch eine unabhängige Expert*in.
In der aktuellen Ausgabe der Frauenzeitschrift „Tina“ werden auf drei Seiten homöopathische Mittel als „Sommerapotheke“ empfohlen. Wissenschaftliche Belege für die angebliche Wirkung der verschiedenen Präparate werden nicht vorgelegt. Stattdessen wird erklärt, dass die Wissenschaft noch dabei sei, herauszufinden, wie „Globuli & Co“ genau wirken. Die öffentliche Debatte um die weißen Kügelchen und ihr Wirksamkeit sowie zur Erstattung dieser Behandlungen durch die Krankenkassen bleibt im Text leider unerwähnt.
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
- POSITIVE EFFEKTE (NUTZEN)
- RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN
- VERFÜGBARKEIT
- ALTERNATIVEN
- KOSTEN
- KRANKHEITSÜBERTREIBUNG / -ERFINDUNG
- BELEGE / EVIDENZ
- EXPERTEN / QUELLENTRANSPARENZ
- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
- ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG
- VERSTÄNDLICHKEIT
- THEMENAUSWAHL
Förderer:



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