Der Artikel des SWR (online) berichtet über eine neue Behandlungsmethode gegen die fortgeschrittene Parkinson-Erkrankung an einem ersten, einzelnen Fall. Der Text stellt den Nutzen und die Risiken jedoch nicht ausreichend dar. Alternative Behandlungsarten kommen nicht zur Sprache, die Evidenz wird nicht eingeordnet, und es kommen keine unabhängigen Expert*innen zu Wort. Auch Interessenkonflikte werden nicht thematisiert. Doch ist der Beitrag sehr attraktiv geschrieben, er erklärt das Krankheitsbild der Parkinson-Erkrankung verständlich und erzählt nachvollziehbar und emotional die Geschichte des ersten, bisher einzigen und erfolgreich mit der neuen Methode behandelten Patienten.
Der journalistische Beitrag von tagesschau.de widmet sich der Erforschung des Darmmikrobioms. Anlass des Berichts ist eine aktuelle Studie, in der das Erbgut bestimmter Darmbakterien mit Hilfe gentechnischer Methoden gezielt verändert wurde. Dabei kommt ausführlich zur Sprache, dass es sich um Grundlagenforschung handelt, die Versuche bislang nur in Zellkultur und Mäusen stattgefunden haben. Auch ein unabhängiger Experte kommt im Text zu Wort.
In dem journalistischen Beitrag von NDR Info (online) werden die Vor- und Nachteile einer ketogenen Ernährung erläutert, mit einer deutlichen Reduktion von Kohlenhydraten. Der Beitrag ordnet zwar die Keto-Ernährung richtig ein, doch werden dazu keinerlei Zahlen oder Studienergebnisse präsentiert. Der Nutzen etwa beim Abnehmen oder bei Diabetes oder auch die möglichen Risiken bei Krebs bleiben daher unklar. Hier wird ein relevantes Thema aufgegriffen, da die Keto-Diät vielfach auf Social Media gehypt wird, ohne dass dies wirklich gerechtfertigt ist. An mancher Stelle hätte man sich allerdings mehr Informationen gewünscht.
Der journalistische Beitrag von NDR Info greift das wichtige Thema der therapieresistenten Depression auf und berichtet über zwei Behandlungsansätze: die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) und transkranielle Magnetstimulation. Es werden mehrere Expert*innen zitiert, die sich positiv zu diesen Verfahren äußern. Mehrfach wird nur recht vage auf „Studien“ Bezug genommen, ohne dass jedoch deren Aufbau oder Ergebnisse genauer erläutert werden. Die Leserinnen und Leser erfahren nicht, wie vielen depressiven Patient*innen, die nicht auf Medikamente und Psychotherapie ansprechen, eine nichtinvasive Hirnstimulation in Studien oder der Klinik hilft. Auch werden Nebenwirkungen nur kurz angesprochen.
Der journalistische Beitrag in der Bild-Zeitung (online) greift eine aktuelle Studie der Universität Bonn auf, um über das relevante Thema Einsamkeit zu berichten. Doch bleiben wesentliche Informationen über die Studie unerwähnt, etwa, wer untersucht wurde und wie oft oder was die genauen Studienergebnisse waren. All diese Fragen werden im Text leider nicht oder nicht korrekt beantwortet. Daher lässt der Artikel den Lesenden ratlos zurück.
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