Alle bewerteten Beiträge

 

Hier finden Sie alle Beiträge, die beim Medien-Doktor GESUNDHEIT bewertet wurden.

Mann sitzt in einem Rollstuhl.

Können querschnittsgelähmte Menschen wieder gehen lernen? Ein aktueller Artikel in der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ geht auf eine aktuell publizierte Studie im Fachblatt Nature Medicine ein, in der Forschende über drei Patienten berichten, denen ebendies gelang. Mit Hilfe von speziellen Neuroimplantaten konnten sie mit Unterstützung eines Rollators wieder eine bestimmte Strecke laufen. Leider wird im journalistischen Beitrag jedoch zu wenig über Nutzen und Risiken des Eingriffs berichtet, auch wird die Studie nur kurz in den Gesamtkontext der Forschung zu Querschnittslähmungen gestellt.

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Mann sitzt in einem Rollstuhl.
Test-Röhrchen mit der Aufschrift "SARS-CoV-2 Omikron Variante"

Mitten in der aktuellen Omikron-Welle stellt sich die wichtige Frage, wie zuverlässig gängige Antigen-Schnelltests diese neue Virusvariante erkennen. Ein aktueller Artikel auf tagesschau.de berichtet über noch unveröffentlichte Studienergebnisse, in denen acht von neun Tests sehr schlecht abschneiden. Auch weitere Untersuchungen mit besseren Ergebnissen werden im journalistischen Artikel erwähnt. Allerdings fehlt weitgehend eine Erläuterung von Fachbegriffen, und die sehr unterschiedlichen Bewertungen der Schnelltests werden nicht von unabhängigen Experten eingeordnet.

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Test-Röhrchen mit der Aufschrift "SARS-CoV-2 Omikron Variante"
Durchführung eines Corona-Tests

Mitten in der Omikron-Welle fehlt es bisher an neuen Ansätzen, wie infizierte Menschen weiterhin mittels Tests frühzeitig erkannt werden können. Ein Beitrag des Deutschlandfunks legt nun eine mögliche Alternative zu den üblichen PCR- und Schnelltests dar: Automatisierte Antigentests im Labor. Damit hat der Text ein aktuelles und relevantes Thema aufgegriffen, bleibt aber an vielen Stellen leider zu vage in seinen Aussagen.

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Durchführung eines Corona-Tests
Person hält Cannabis-Pflanze in den Händen.

Was, wenn Inhaltsstoffe der Hanfpflanze einer Corona-Infektion vorbeugen könnten? Diese Hoffnung weckt ein journalistischer Beitrag der Frankfurter Rundschau (online). Der Beitrag stellt eine Studie der Universität von Oregon vor, nach der bestimmte Cannabinoide das Corona-Virus daran hindern sollen, in menschliche Zellen einzudringen. Leider macht der Text nicht deutlich, dass die Wirksamkeit der Cannabinoide nur durch klinische Studien am Menschen nachgewiesen werden kann. Bislang gab es lediglich Versuche in Zellkulturen.

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Person hält Cannabis-Pflanze in den Händen.
Comic-Zeichnung: Kaugummi-Blase

Über einen originellen Ansatz zur möglichen Bekämpfung der aktuellen Covid-19-Pandemie berichtet Der Tagesspiegel (online). Ein Kaugummi könnte dabei helfen, das Risiko einer Übertragung der Corona-Viren zu reduzieren. Von Beginn wird deutlich, dass es sich bei der vorgestellten wissenschaftlichen Studie nur um erste Ergebnisse aus dem Labor handelt. Allerdings wurde keine unabhängige Expert*in dazu befragt, um die Aussagekraft der Untersuchung einzuordnen.

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Comic-Zeichnung: Kaugummi-Blase
Zeichnung: Eine Hand legt Tabletten in andere Hand.

Viel wird derzeit über Corona-Impfstoffe berichtet, doch ist natürlich auch die Entwicklung von Medikamenten gegen Covid-19 von großem Interesse. Daher ist es nachvollziehbar, dass ein Artikel in der Hessisch/Niedersächsischen Allgemeinen (HNA online) eine Fachpublikation zu zwei Studien mit einer Wirkstoffkombination gegen die Erkrankung aufgreift. Allerdings wird im journalistischen Beitrag nicht deutlich genug herausgestellt, dass es sich um eine klinische Studie der Phase 1 handelt, der Einsatz am Patienten – wenn überhaupt – noch weit entfernt ist. Auch ist von einem „Durchbruch“ die Rede, eine Einschätzung, die angesichts der dünnen Datenlage bei den Leser*innen überzogene Hoffnungen wecken dürfte.

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Zeichnung: Eine Hand legt Tabletten in andere Hand.
Fläschchen mit COMIRNATY-Impfstoff und Spritze

Wie lange die Schutzwirkung der mRNA-Impfstoffe anhält, ist derzeit eine hoch relevante Frage. Daher ist es lobenswert, dass sich ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (online) dieser Thematik widmet. Allerdings bleibt unklar, warum für die Berichterstattung eine Studie ausgewählt wurde, die kaum etwas über die Dauer des Impfschutzes aussagt. Dies dürfte viele Leser*innen verwirren und ihnen nicht wirklich weiterhelfen, ihren aktuellen Immunschutz vor einer Covid-19-Erkrankung einzuschätzen.

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Fläschchen mit COMIRNATY-Impfstoff und Spritze
Kreuz in einem Impf-Buch bei der Impfung "COVID-19", eine Spritze und ein Pflaster

Noch immer suchen Wissenschaftler nach neuen Wegen, die aktuelle Corona-Pandemie einzudämmen. So berichtet das Hamburger Abendblatt (online) über den Impfstoffkandidaten der französisch-österreichischen Pharmafirma Valneva. Allerdings werden die in der Pressemitteilung des Unternehmens vorgelegten Studienergebnisse zu wenig eingeordnet und keine unabhängigen Expert*innen dazu befragt.

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Kreuz in einem Impf-Buch bei der Impfung "COVID-19", eine Spritze und ein Pflaster