Der journalistische Beitrag der „Berliner Morgenpost“ berichtet über den Wirkstoff Semaglutid, der zur Behandlung für krankhaftes Übergewicht – Adipositas – zum Einsatz kommen soll. Es werden Daten aus der Zulassungsstudie genannt, außerdem kommen zwei unabhängige Experten zu Wort. Die neueste Studie, in der der Wirkstoff an übergewichtigen Jugendlichen getestet wurde, bezieht der Beitrag allerdings nicht ein. Nebenwirkungen sind nur unzureichend beschrieben. Und es fehlt der Hinweise darauf, dass die im Text vorgestellte klinische Studie vom Hersteller des Medikaments finanziert worden war, auch Interessenkonflikte einiger Studienautoren bleiben leider unerwähnt.
In einem medizinischen Fachjournal wurden hoffnungsvolle Studienergebnisse zu einem Wirkstoff gegen die Alzheimer-Demenz präsentiert. Darüber berichtet ein Artikel in der Berliner Morgenpost ausführlich in einem Frage-Antwort-Format. Zahlreiche Zitate mehrerer Experten ordnen die vorliegenden Studiendaten ein, sowohl der Nutzen wie auch die möglichen Risiken der Therapie werden im journalistischen Beitrag ausführlich erläutert.
Es klingt ein wenig nach Magie – oder nach Hokuspokus: Eine Salbe lindert Schmerzen, selbst wenn sie gar keinen Wirkstoff enthält. Entscheidend dafür soll sein, dass die behandelnden Ärzte von der Wirkung des Präparats überzeugt sind. In einem Beitrag der Deutschen Presseagentur (dpa), wie ihn die Berliner Morgenpost aufgegriffen hat, wird über eine aktuell publizierte Studie berichtet, in der genau dieser Effekt beobachtet wurde. Leider ordnet der journalistische Artikel die Aussagen der Studienautoren jedoch nicht ein und versäumt es auch, dieses eigentlich lebensnahe Thema anschaulich und unterhaltsam aufzubereiten.
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
- POSITIVE EFFEKTE (NUTZEN)
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- KOSTEN
- KRANKHEITSÜBERTREIBUNG / -ERFINDUNG
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- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
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- VERSTÄNDLICHKEIT
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