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Ein altbekannter Wirkstoff könnte vielleicht schwer kranken Covid-19-Patienten helfen: Dexamethason. Das Kortison-haltige Medikament reduzierte in einer aktuellen Studie die Sterblichkeit von künstlich beatmeten Patienten um ein Drittel, hieß es vor ein paar Tagen in einer Pressemitteilung der Universität Oxford. Eine wissenschaftliche Publikation zur Studie steht allerdings noch aus, wie ein Artikel der dpa deutlich macht.
Wie wäre es mit einer Portion Bakterien, um sich gegen Coronaviren zu wappnen? Diesen neuen Ansatz im Kampf gegen die aktuelle Pandemie hat ein Radio-Beitrag aufgegriffen. Das Thema wurde zwar verständlich aufbereitet. Doch fielen die Erklärungen an mancher Stelle zu knapp aus, um den Hörerinnen und Hörern die Sinnhaftigkeit des Ansatzes nahe zu bringen.
Nach Wochen der Ausgangssperre dürften viele Menschen in Deutschland eine Rückkehr zur Normalität herbeisehnen. Kein Wunder also, dass die positiven Ergebnisse einer Studie zur Immunität gegen das neue Coronavirus aus dem Kreis Heinsberg mit Euphorie aufgegriffen wurden. Einem Artikel auf Zeit Online gelingt es dabei zeitnah und auf vorbildliche Weise, die möglichen Schwächen dieser Studie und ihre Hintergründe aufzuzeigen.
Jeder Wirkstoff, der vielleicht gegen das Coronavirus helfen könnte, wird in diesen Tagen schnell zur Schlagzeile. So machte auch das Malariamedikament Chloroquin in den Medien seine Runden, zumal französische Wissenschaftler angeblich erste Therapieerfolge bei Patienten mit Covid-19 (der durch das Coronavirus ausgelösten Erkrankung) vermeldet hatten. In einem aktuellen Artikel der Frankfurter Rundschau gelingt es, diese Nachricht – mit gewissen Einschränkungen – verständlich und mit gebührender Distanz einzuordnen.
Kaum ein Thema wird in Zeiten des Corona-Krise so diskutiert wie Ausgangssperren: Können sie die Ausbreitung des Coronavirus so bremsen, dass das deutsche Gesundheitssystem nicht kollabiert? Oder wird die Wirksamkeit dieser Maßnahme überschätzt? Ein langer Artikel auf Zeit online hat sich die Studienlage zu den Auswirkungen von Ausgangssperren sowie auch die möglichen Nebenwirkungen des sich daraus ergebenden „Social Distancing“ angesehen. Auf außergewöhnlich differenzierte und gut verständliche Art und Weise wird die gegenwärtige Evidenzlage zur Thematik dargelegt.
Engpässe bei Desinfektionsmitteln, wie sie zum Teil durch Hamsterkäufe verursacht werden, sind eines von vielen Themen in der aktuellen Corona-Berichterstattung. In Italien betraf dies u.a. das Präparat „Amuchina“, über das die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete. Da der Text im Wirtschaftsressort der Zeitung erschienen ist, wird ausführlich über das dahinterstehende Unternehmen Angelini Pharma berichtet. Es wird dagegen leider versäumt, auf den Nutzen und mögliche Risiken der desinfizierenden Flüssigkeit einzugehen, auch unabhängige Experten werden nicht zitiert.
Für die meisten Menschen dürfte es eine schreckliche Vorstellung sein, im Alter das Augenlicht zu verlieren. Als häufigste Ursache dafür gilt die altersbedingte Makuladegeneration, zumindest in westlichen Industriestaaten. Umso wichtiger ist es, hier nach möglichen Angriffspunkten für eine Therapie zu suchen. Ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet aktuell in differenzierter Art und Weise über eine äußerst komplexe Studie, die einen solchen Ansatz womöglich gefunden hat.
Die erste Phase der Schwangerschaft ist bekanntlich eine äußerst sensible Zeit. Umso wichtiger ist es, genau zu untersuchen, welche Umweltstoffe sich negativ auf das frühe Wachstum im Mutterleib auswirken können. Ein Artikel der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ greift daher zu Recht eine aktuelle Studie zu der Frage auf, ob die Verwendung parabenhaltiger Kosmetika in der Schwangerschaft mit der Entstehung von Übergewicht nach der Geburt zusammenhängen könnte. Leider wird für den Beitrag allerdings der Text der Pressemitteilung eines der beteiligten Forschungsinstitute fast identisch übernommen.
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