Eine Nachricht, die große Hoffnungen weckt: Ein experimenteller Impfstoff gegen das neue Coronavirus hat in ersten Tests ermutigende Ergebnisse gezeigt. Über dieses wichtige Thema berichtet ein Artikel auf Spiegel Online. Gerade weil eine Vakzine gegen den Erreger so sehnsüchtig erwartet wird, ist es umso wichtiger, differenziert und sachlich über das Thema zu berichten. Diese Herausforderung meistert der journalistische Beitrag geradezu vorbildlich. Nur wenige Aspekte wie etwa die möglichen Kosten des Impfstoffs wären noch erwähnenswert gewesen.
Was für eine Nachricht – das erste Medikament zur Behandlung von Covid-19 wurde in der EU zugelassen! Ab sofort können Patienten in Deutschland von Remdesivir profitieren. Doch wie genau wirkt die Arznei? Und birgt die Einnahme auch Risiken? Ein Artikel der dpa hat das Thema aktuell aufgegriffen und die wesentlichen Fragen zum Medikament in verständlicher Art und Weise beantwortet – auch wenn man sich bei manchen Aspekten wie den möglichen Nebenwirkungen und der Verfügbarkeit mehr Informationen gewünscht hätte.
Viele Heilsversprechen wurden gemacht, seit sich das neue Coronavirus weltweit verbreitet hat. Ein Artikel in der WELT berichtet nun über die Pflanze Artemisia annua – in Deutschland Einjähriger Beifuß genannt – die angeblich gegen die virusbedingte Covid-19-Erkrankung helfen soll. Lebendig und anschaulich legt der Beitrag die Situation in verschiedenen afrikanischen Ländern dar, geht darüber hinaus auf eine aktuelle deutsche Studie zu Artemisia ein, wobei hier mehr Informationen wünschenswert gewesen wären.
Ein altbekannter Wirkstoff könnte vielleicht schwer kranken Covid-19-Patienten helfen: Dexamethason. Das Kortison-haltige Medikament reduzierte in einer aktuellen Studie die Sterblichkeit von künstlich beatmeten Patienten um ein Drittel, hieß es vor ein paar Tagen in einer Pressemitteilung der Universität Oxford. Eine wissenschaftliche Publikation zur Studie steht allerdings noch aus, wie ein Artikel der dpa deutlich macht.
Wie wäre es mit einer Portion Bakterien, um sich gegen Coronaviren zu wappnen? Diesen neuen Ansatz im Kampf gegen die aktuelle Pandemie hat ein Radio-Beitrag aufgegriffen. Das Thema wurde zwar verständlich aufbereitet. Doch fielen die Erklärungen an mancher Stelle zu knapp aus, um den Hörerinnen und Hörern die Sinnhaftigkeit des Ansatzes nahe zu bringen.
Nach Wochen der Ausgangssperre dürften viele Menschen in Deutschland eine Rückkehr zur Normalität herbeisehnen. Kein Wunder also, dass die positiven Ergebnisse einer Studie zur Immunität gegen das neue Coronavirus aus dem Kreis Heinsberg mit Euphorie aufgegriffen wurden. Einem Artikel auf Zeit Online gelingt es dabei zeitnah und auf vorbildliche Weise, die möglichen Schwächen dieser Studie und ihre Hintergründe aufzuzeigen.
Jeder Wirkstoff, der vielleicht gegen das Coronavirus helfen könnte, wird in diesen Tagen schnell zur Schlagzeile. So machte auch das Malariamedikament Chloroquin in den Medien seine Runden, zumal französische Wissenschaftler angeblich erste Therapieerfolge bei Patienten mit Covid-19 (der durch das Coronavirus ausgelösten Erkrankung) vermeldet hatten. In einem aktuellen Artikel der Frankfurter Rundschau gelingt es, diese Nachricht – mit gewissen Einschränkungen – verständlich und mit gebührender Distanz einzuordnen.
Kaum ein Thema wird in Zeiten des Corona-Krise so diskutiert wie Ausgangssperren: Können sie die Ausbreitung des Coronavirus so bremsen, dass das deutsche Gesundheitssystem nicht kollabiert? Oder wird die Wirksamkeit dieser Maßnahme überschätzt? Ein langer Artikel auf Zeit online hat sich die Studienlage zu den Auswirkungen von Ausgangssperren sowie auch die möglichen Nebenwirkungen des sich daraus ergebenden „Social Distancing“ angesehen. Auf außergewöhnlich differenzierte und gut verständliche Art und Weise wird die gegenwärtige Evidenzlage zur Thematik dargelegt.
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
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- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
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