Kaum ein Thema wird in Zeiten des Corona-Krise so diskutiert wie Ausgangssperren: Können sie die Ausbreitung des Coronavirus so bremsen, dass das deutsche Gesundheitssystem nicht kollabiert? Oder wird die Wirksamkeit dieser Maßnahme überschätzt? Ein langer Artikel auf Zeit online hat sich die Studienlage zu den Auswirkungen von Ausgangssperren sowie auch die möglichen Nebenwirkungen des sich daraus ergebenden „Social Distancing“ angesehen. Auf außergewöhnlich differenzierte und gut verständliche Art und Weise wird die gegenwärtige Evidenzlage zur Thematik dargelegt.
Engpässe bei Desinfektionsmitteln, wie sie zum Teil durch Hamsterkäufe verursacht werden, sind eines von vielen Themen in der aktuellen Corona-Berichterstattung. In Italien betraf dies u.a. das Präparat „Amuchina“, über das die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete. Da der Text im Wirtschaftsressort der Zeitung erschienen ist, wird ausführlich über das dahinterstehende Unternehmen Angelini Pharma berichtet. Es wird dagegen leider versäumt, auf den Nutzen und mögliche Risiken der desinfizierenden Flüssigkeit einzugehen, auch unabhängige Experten werden nicht zitiert.
Für die meisten Menschen dürfte es eine schreckliche Vorstellung sein, im Alter das Augenlicht zu verlieren. Als häufigste Ursache dafür gilt die altersbedingte Makuladegeneration, zumindest in westlichen Industriestaaten. Umso wichtiger ist es, hier nach möglichen Angriffspunkten für eine Therapie zu suchen. Ein Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet aktuell in differenzierter Art und Weise über eine äußerst komplexe Studie, die einen solchen Ansatz womöglich gefunden hat.
Die erste Phase der Schwangerschaft ist bekanntlich eine äußerst sensible Zeit. Umso wichtiger ist es, genau zu untersuchen, welche Umweltstoffe sich negativ auf das frühe Wachstum im Mutterleib auswirken können. Ein Artikel der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ greift daher zu Recht eine aktuelle Studie zu der Frage auf, ob die Verwendung parabenhaltiger Kosmetika in der Schwangerschaft mit der Entstehung von Übergewicht nach der Geburt zusammenhängen könnte. Leider wird für den Beitrag allerdings der Text der Pressemitteilung eines der beteiligten Forschungsinstitute fast identisch übernommen.
Meist denkt der Mensch nicht darüber nach: Man legt sich abends ins Bett und schläft ein, wacht morgens auf und geht ganz selbstverständlich seinen Alltagsroutinen nach. Was dabei aber im Gehirn genau passieren könnte, skizziert ein aktueller Beitrag des Tagesspiegel: Anlässlich einer neuen Studie an Makaken widmet sich der ausführliche und mit sichtbarer Kompetenz geschriebene Text dem spannenden Thema, was eigentlich Wachheit und was Schlaf bedeutet – und was das mit unserem Bewusstsein zu tun hat.
Seit mehreren Wochen wird fast fortlaufend über die Ausbreitung des neuen Coronavirus berichtet. Jenseits der fast stündlich aktualisierten Nachrichtenlage hat sich ein Beitrag des Deutschlandfunks gezielt einen längerfristigen Themenaspekt ausgesucht: die Forschung an einem Impfstoff. Das ist erfreulich, da die Zuhörer auf diese Art und Weise statt kurzer Nachrichtenhäppchen fundierte Informationen zu einem Themenaspekt erhalten. Schade ist, dass durch eine undifferenzierte Formulierung zu Beginn des Beitrags unnötig Ängste vor der Virusinfektion aufkommen können und man zu wenig über den Verlauf der Erkrankung erfährt.
Nach einer hoch emotionalen Debatte hat der Deutsche Bundestag über die gesetzliche Regelung der Organspende entschieden. Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angeregte Widerspruchslösung wurde abgelehnt, stattdessen für die erweiterte Zustimmungslösung gestimmt. Welche Argumente zur Diskussion standen und wie Eltern kranker Kinder diese Diskussion erlebten, hat ein Themenblock der Tagesthemen aktuell aufgegriffen.
Wer kennt sie nicht, die aberwitzigen Sprüche wie: „Sitzen ist das neue Rauchen“. Auch in diesem Online-Beitrag von Cover Media für die Zeitschrift Fit for Fun wird das alte Thema erneut thematisiert: Wie gesundheitsschädlich es ist, lange Zeit zu sitzen – und dass sich bereits wenig Bewegung langfristig lohnen kann. Der Artikel ist zwar verständlich geschrieben, ordnet jedoch die beschriebenen Studienergebnisse nicht ein und legt manche Sachverhalte nicht korrekt dar.
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
- POSITIVE EFFEKTE (NUTZEN)
- RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN
- VERFÜGBARKEIT
- ALTERNATIVEN
- KOSTEN
- KRANKHEITSÜBERTREIBUNG / -ERFINDUNG
- BELEGE / EVIDENZ
- EXPERTEN / QUELLENTRANSPARENZ
- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
- ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG
- VERSTÄNDLICHKEIT
- THEMENAUSWAHL















