Sprechstunde
In unserem Blog “Sprechstunde” veröffentlicht das Team des Medien-Doktor GESUNDHEIT regelmäßig Neues zum Projekt und Hinweise für Journalistinnen und Journalisten sowie für alle Interessierten. Außerdem geben wir praktische Tipps, wie man die besonderen Herausforderungen bei der Recherche zu Medizin- und Gesundheitsthemen angehen kann.
Die Autoren
Die neuesten Beiträge
Derzeit wird über eine französische Studie, in der Gentechmais bei Laborratten frühzeitig zu Krebs geführt haben soll, ausgiebig in den Medien berichtet. Ich möchte hier ein paar Links sammeln, die dem ein oder anderen Journalisten weiter helfen können, die Studie zu beurteilen und die Ergebnisse einzuordnen. Die Studie selbst gibt es im Volltext als pdf hier: Séralini et al. (2012): RETRACTED: Long term toxicity of a Roundup herbicide and a Roundup-tolerant genetically modified maize https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0278691512005637 Das Presse-Material der Organisation, in deren Auftrag die Studie durchgeführt wurde (Sustainable Food Trust), findet sich hier: http://research.sustainablefoodtrust.org/media-page/ (Hinweis: Dieser Link ist leider nicht mehr abrufbar) Eine Antwort...
Genforschung ist in weiten Teilen reine Grundlagenforschung. Interessant wird sie nach Meinung so manchen Redakteurs erst, wenn deutlich wird, was sie den Menschen konkret bringt: eine neue Therapie, ein genetischer Test, ein Medikament. Das wissen auch Wissenschaftler und versprechen schnell mal eine Therapie “in den nächsten zehn Jahren”. Sollte man deshalb darüber berichten? Oder eher nicht? Sascha Karberg gibt Tipps, wie man über Gene, medizinische Grundlagenforschung und die Hoffnungen auf Fortschritte in der Medizin berichtet. von Sascha Karberg im Frühjahr 2001 strotzten große Teile der Medien- und Wissenschaftslandschaft nur so vor Euphorie über das erste und wohl für lange Zeit...
Im zehnten Teil unserer Serie lenkt Richard Friebe unseren Blick auf die Gruppe von Lesern, Zuhörern und Zuschauern, die von Medizinberichterstattung am meisten betroffen sind: Patienten. Er erinnert uns daran, diese immer im Blick zu haben, wenn wir über Therapien gegen ihre Krankheiten und Leiden berichten. Gedankenlose, übertriebene Aussagen und Beiträge berühren diese Gruppe viel mehr als alle anderen – und schüren falsche Hoffnungen oder unnötige Ängste. Sind Sie Patient oder Angehöriger einer erkrankten Person? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns von Ihren Erfahrungen mit Medienberichten erzählen, die Ihre Erkrankung betreffen. Berichten Sie uns von Ihrem Erlebnis, egal...
Wie schafft man es, Themen in Redaktionen unterzubringen? Worauf sollten Autoren mit Medizin und Gesundheitsthemen achten? Volker Stollorz gibt Tipps, was gute Medizinjournalisten ausmacht. Ein Plädoyer für kompetenten, einordnenden Journalismus abseits der oberflächlichen, zu schnellen, mehr auf Gerüchten, Spekulationen und Hypes basierenden Berichterstattung. Von Volker Stollorz Das ABC – und damit die Kunst des Journalismus’ – bestehe im Kern darin, A wie Auflage, B wie Bedeutung und das alltägliche C wie Chaos in einer Redaktion in eine vernünftige Balance zu bringen, sagte der ehemalige Chefredakteur der 2001 leider eingestellten Zeitung „Die Woche“ gerne. Auf den Medizinjournalismus übertragen bedeutet das für...
Vitamine hatten Jahrzehnte lang ein durchweg positives Image. Doch seit größere Studien und Übersichtsarbeiten den Verdacht erhärten, dass sie unter bestimmten Umständen sogar schaden könnten, beginnt das Image der Substanzklasse zu bröckeln. Sehr zum Unmut der Vitaminhersteller, die dem nicht tatenlos zusehen wollen. Frank Wittig schildert seine Recherche für eine Dokumentation über eine PR-Maßnahme im Vitamin-Bereich. Von Frank Wittig Die Geschichte mit den Vitaminen begleitet mich schon seit einigen Jahren in meiner journalistischen Arbeit. Und sie ist mit jedem Schritt absurder geworden. Einen Teil der Geschichte will ich hier erzählen. Denn sie ist ein schönes Beispiel dafür, mit welcher Dreistigkeit...
Medizinjournalist*innen haben den Platz für ihre Geschichten, den sich andere Autor*innen oft wünschen. Doch der Raum will gut genutzt werden, auch für medizinjournalistische Storys. Planung und intensive Recherche sind ebenso wichtig wie das richtige Verhältnis von medizinischen Fakten und emotionalen Patientengeschichten. Astrid Viciano gibt Tipps wie man den Raum, den ein*e Medizinjournalist*in bekommt, angeht und bewältigt. Von Astrid Viciano Magazinjournalist*innen erzählen Geschichten. Ob wir über Oskar Lafontaines Liebesleben oder über medizinische Themen berichten – das Erzählerische sollte stets im Vordergrund stehen. Mal fällt uns das Schreiben leicht, wenn wir etwa über die „Octomom“ berichten dürfen, die acht Mehrlinge zur Welt...
Experten spielen auch im Medizinjournalismus eine wichtige Rolle. Sie beurteilen und ordnen Therapien, Arzneimittel und Verfahren ein. Doch wie unabhängig sind diese Experten? Journalisten sollten immer auch nach möglichen Interessenkonflikten fahnden – und diese im Beitrag benennen. Von Irene Berres und Klaus Koch Ein guter Experte ist ein Segen für jeden Medizinjournalisten: Kann er die Sachverhalte überzeugend einordnen und liefert gute, knackige Zitate, geht der Journalist beseelt aus dem Gespräch, voller Vorfreude auf das Schreiben. Blöd nur, wenn sich anschließend herausstellt, dass der Experte direkte Verbindungen zur Pharmaindustrie hat. Was nun? Die Zitate verwerfen und einen neuen Experten suchen? Die...
Nicht jedes erfolgreich getestete Medikament bringt Patienten tatsächlich auch einen Nutzen. Das liegt daran, dass Mediziner den Erfolg immer wieder anhand so genannter Surrogatparametern testen. Cholesterinspiegel, Blutdruck, Herzrhythmus und andere physiologische Parameter lassen sich leicht messen, ihre Verbesserung bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass Patienten auch länger leben. Martina Keller erklärt, wann Journalist*innen aufpassen müssen. Von Martina Keller Der Fall ist ein medizinischer Klassiker: Infarktpatienten mit einer bestimmten Form von Herzrhythmusstörungen wurden jahrzehntelang mit so genannten Klasse I-Antiarrhythmika behandelt. Diese Medikamente sollten die Überlebenschancen der gefährdeten Patient*innen verbessern, indem sie den Herzrhythmus normalisierten. „Das habe ich selber in den 1980er Jahren...
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
- POSITIVE EFFEKTE (NUTZEN)
- RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN
- VERFÜGBARKEIT
- ALTERNATIVEN
- KOSTEN
- KRANKHEITSÜBERTREIBUNG / -ERFINDUNG
- BELEGE / EVIDENZ
- EXPERTEN / QUELLENTRANSPARENZ
- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
- ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG
- VERSTÄNDLICHKEIT
- THEMENAUSWAHL
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