Bewertete Beiträge
Nach einem technischen Problem mit der Seite wurde diese 2021/2022 neu aufgesetzt. Inzwischen sind alle durch den Medien-Doktor UMWELT erstellten Gutachten wieder online. Geringfügig von der ursprünglichen Version abweichende Formulierungen (nicht aber Bewertungen) sind dabei nicht in allen Fällen auszuschließen.
Der hier von uns begutachtete Text erschien in der ZEIT als Teil einer Serie „Tödliche Keime“ und berichtet speziell über Antibiotika in der Massentierhaltung. Der informative Beitrag nutzt viele verschiedene Quellen und lässt unterschiedliche Standpunkte zu Wort kommen.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung greift eine aktuelle Studie auf, die berichtet, wie stark sich die Zahl der Vögel in Europa in den letzten Jahrzehnten verringert hat. Hintergrundinformationen zu Ursachen und Folgen dieser Entwicklung liefert der Beitrag nicht. Die Bestandsentwicklung in Deutschland wird nicht angesprochen, obwohl das Bundesamt für Naturschutz hierzu erst kürzlich einen Bericht vorgelegt hatte.
Ein Beitrag auf Focus.de, der auf einer dpa-Mitteilung beruht, befasst sich damit, dass immer mehr bewässerte landwirtschaftliche Fläche versalzt und so an Fruchtbarkeit verliert. Er fasst zwei aktuelle Pressemitteilungen zum Thema zusammen; wesentliche Aussagen einer Studie zu wirtschaftlichen Aspekten fehlen im Beitrag.
Ein Beitrag in der Süddeutschen Zeitung berichtet über eine Tagung in Berlin, bei der diskutiert wurde, ob wir heute in einem neu zu benennenden Zeitalter, dem Anthropozän, leben. Der Text ist interessant zu lesen und vermittelt gut verständlich, dass viele Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt weit in die Zukunft reichen werden. Argumente, die gegen das Konzept des Anthropozäns sprechen, hätten indes ausführlicher erläutert werden können.
Die taz nimmt sich in einem sachlichen Nachrichtenbeitrag der Frage an, wie sich ein Erdgas-Boom durch den Einsatz von Fracking auf das Weltklima auswirken würde. Es wird eine aktuelle Studie dazu vorgestellt. Demnach sind vor allem wirtschaftliche Aspekte ausschlaggebend dafür, dass billiges Gas die CO2-Emissionen wahrscheinlich nicht senken wird.
Der Deutschlandfunk berichtet in der Sendung „Umwelt und Verbraucher“ über die praktische Bedeutung blauer LED, deren Erfinder in diesem Jahr den Nobelpreis für Physik erhielten. Viele für Verbraucherinnen und Verbraucher interessante Punkte werden angesprochen. Doch die Möglichkeit, durch LED-Lampen im Haushalt Energie zu sparen, erscheint durch einen Faktenfehler stark übertrieben.
„Die Welt“ berichtet über einen neu entdeckten Pfeilgiftfrosch in Panama. Das winzige Tierchen sei gefährdet durch Umweltzerstörung, den Exoten-Handel und den sogenannten Chytridpilz. Ein Brutprogramm könne die Fröschchen nur für begrenzte Zeit erhalten, heißt es im Beitrag. Andere Handlungsoptionen werden nicht angesprochen, eben so wenig der gesellschaftliche und politische Kontext des Problems.
Ein Artikel im Lokalteil der Nürnberger Nachrichten greift aktuelle Untersuchungen zu Arzneimittelrückständen im Trinkwasser auf und berichtet insbesondere über die im Verbreitungsgebiet der Zeitung erhobenen Werte. Allerdings wird nicht recht klar, was wann genau gemessen wurde. Die eher verharmlosenden Stellungnahmen der kommunalen Versorger hinterfragt der Beitrag nicht.
Die Kriterien des
Medien-Doktor UMWELT
Es folgt der 2020 überarbeitete und aktuell gültige Kriterienkatalog. Der alte Kriterienkatalog, an dem sich alle vorher veröffentlichten Gutachten orientieren, kann hier eingesehen werden.
- KEINE ÜBERTREIBUNG / VERHARMLOSUNG
- LÖSUNGSHORIZONTE UND HANDLUNGSOPTIONEN
- RÄUMLICHE DIMENSION
- ZEITLICHE DIMENSION (NACHHALTIGKEIT)
- PRO UND CONTRA
- BELEGE / EVIDENZ
- EXPERTEN / QUELLENTRANSPARENZ
- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
- ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG
- VERSTÄNDLICHKEIT
- THEMENAUSWAHL