Wen begutachten wir?
Medizin ist ein beliebtes und somit weit verbreitetes Thema in den Medien. Daher kann der Medien-Doktor nicht die gesamte Medizinberichterstattung in Deutschland beobachten, sondern muss sich auf eine Auswahl von Medien beschränken. Mit dem Start des Medien-Doktor MEDIZIN im November 2010 haben wir zunächst per Zufallsauswahl aus den unten aufgelisteten Medien Beiträge ausgesucht, die für eine Bewertung nach unseren Kriterien in Frage kommen. Die endgültige Auswahl eines Beitrags erfolgte dann zum Teil auch nach redaktionellen Gesichtspunkten („stratifizierte Zufallsauswahl“).
Für den im Juni 2019 gestarteten Medien-Doktor GESUNDHEIT nehmen wir dagegen keine zufällige Auswahl mehr vor. Stattdessen bitten wir unsere Gutachterinnen und Gutachter sowie weitere Partner um Hinweise auf Beiträge, die ihnen auf den ersten Blick als besonders herausragend oder misslungen aufgefallen sind. Hierbei werden wir prioritär zwar weiterhin die gelisteten Medien betrachten, aber auch interessante Vorschläge aus anderen Medien aufnehmen. Auf diese Weise entsteht eine Sammlung von Fallbeispielen mit „best-practice“- und „worst practice“-Fällen der Berichterstattung, wie sie in der Journalistenweiterbildung besonders hilfreich sind. Bei dem neuen Auswahlverfahren legen wir zudem ein noch größeres Augenmerk auf die Aktualität. Daher sollen die Bewertungen der Beiträge möglichst zeitnah nach Erscheinen auf der Seite veröffentlicht werden.
Da es im Vorfeld kaum aktuelle und detaillierte Untersuchungen über Art und Umfang der Medizinberichterstattung in Deutschland gab, auf die man die Auswahl hätte stützen können, wurde die Liste der beobachteten Medien im Laufe der Zeit immer wieder leicht angepasst. Einige Medien wurden (z. B. mangels geeigneter Beiträge) wieder herausgenommen, andere sind (z. B. auch auf Anregung unserer Leserinnen und Leser) hinzukommen. Weiterhin folgt die Auswahl der bisher beobachteten Medien aber folgenden Rahmenbedingungen:
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- Handelt es sich um ein Leitmedium? (gemäß der „Journalisten in Deutschland“-Studie von Weischenberg, Malik und Scholl: Die Souffleure der Mediengesellschaft. UVK Verlagsgesellschaft, 2006)
- Hat das Medium eine hohe Verbreitung? (überregional bzw. regional, gemäß IVW; bei regionalen Tageszeitungen wurde auch auf eine Abdeckung möglichst vieler Regionen in Deutschland geachtet)
- Hat das Medium ein allgemeines Publikum? (Fachmedien werden zunächst nicht begutachtet)
In der Rubrik „Spezial“ oder im Rahmen spezieller Forschungsprojekte sollen ferner regelmäßig weitere Medien unter bestimmten Fragestellungen untersucht werden (z. B. „Medizinberichterstattung in Frauenzeitschriften“ im Rahmen des Medien-Doktor GESUNDHEIT oder „Medizinberichterstattung über diagnostische Tests“ im Rahmen des Projekts MEDIATE). Auch haben wir verstärkt Pressemitteilungen von Forschungsreinrichtungen untersucht, die über den idw verbreitet werden.
Die Medien
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
- POSITIVE EFFEKTE (NUTZEN)
- RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN
- VERFÜGBARKEIT
- ALTERNATIVEN
- KOSTEN
- KRANKHEITSÜBERTREIBUNG / -ERFINDUNG
- BELEGE / EVIDENZ
- EXPERTEN / QUELLENTRANSPARENZ
- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
- ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG
- VERSTÄNDLICHKEIT
- THEMENAUSWAHL
- dpa
- dapd (bis Jan. 2013)
- BILD
- Süddeutsche Zeitung
- FAZ
- Die Welt
- Die ZEIT
- Spiegel
- stern
- Focus
- Spiegel Online
- stern.de
- Focus.de
- ZEIT Online
- tagesspiegel.de
- bild.de (seit 1. April 2011)
- tagesschau/tagesthemen/nachtmagazin
- heute/heute journal/heute nacht
- ARD Gesundheitsmagazine (seit Sept. 2011)
- ARD Politmagazine (seit Sept. 2013)
- Rheinische Post
- Frankfurter Rundschau
- Sächsische Zeitung
- Hamburger Abendblatt
- WAZ
- Stuttgarter Zeitung (m. Stuttgarter Nachr.)
- Rhein-Zeitung
- Ostseezeitung
- Nürnberger Nachrichten
- Hannoversche Allg. Zeit. (m. N. Presse)
- Informationen am Morgen/Mittag (DLF)
- Sprechstunde (DLF)
- WDR Leonardo (seit Sept. 2013)
- NDR Radiovisite (seit Sept. 2013)
Förderer:
Aufgrund der inzwischen offenbar sehr seltenen TV-Berichterstattung über (neue) Therapien, Medikamente, Tests u.ä. in den Hauptnachrichtensendungen, beziehen wir seit September 2011 – abweichend von unserer Standardstichprobe (s.o.) – versuchsweise andere TV-Formate (Gesundheitssendungen der Regionalprogramme (z.B. Visite (NDR) und Medizinzeit (WDR) und der ARD (Ratgeber Gesundheit)) mit ein.
Aufgrund der seltenen Radioberichterstattung über (neue) Therapien, Medikamente, Tests u.ä. in den DLF Nachrichtensendungen (Informationen am Morgen/Mittag) beziehen wir auch Radiosendungen anderer Sender mit ein, um in diesem Bereich die Anzahl der Bewertungen zu erhöhen (z.B. NDR Radiovisite, WDR Leonardo).