Alle bewerteten Beiträge
Hier finden Sie alle Beiträge, die beim Medien-Doktor GESUNDHEIT bewertet wurden.
Wie wäre es, wenn Frauen die Antibabypille nicht mehr täglich, sondern nur noch einmal im Monat einnehmen müssten? Mit diesem wichtigen Thema beschäftigt sich ein aktueller Beitrag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Zeitung berichtet über erste Tests an Schweinen mit einer speziellen Kapsel. Dabei wird auch deutlich gemacht, dass es sich bislang nur um eine Machbarkeitsstudie handelte, sich also nur das Prinzip – weitgehend – bewährt hat. Wie viele Stolpersteine es noch gibt, hätte jedoch deutlicher dargestellt werden können.
Frauen sollen ihre eigene Plazenta verspeisen? Was manche für natürlich halten, finden viele andere schon als Vorstellung widerlich. Im aktuellen Beitrag des Deutschlandfunks wird jedoch nicht über die emotionalen Reaktionen auf diesen US-Trend berichtet. Stattdessen wird darüber berichtet, ob und wie sehr die außergewöhnliche Mahlzeit der Gesundheit dienen kann. Ein Thema, das sicher viele Zuhörerinnen und Zuhörer interessiert, leider jedoch nur oberflächlich dargestellt wird. Eine Einordnung der wissenschaftlichen Evidenz fehlt völlig.
Mukoviszidose gilt als die häufigste Erbkrankheit in Deutschland. Nun ist in den USA ein Medikament zugelassen worden, das vielleicht 90 Prozent der Patienten helfen könnte. Nächsten Sommer soll es auch hierzulande auf den Markt kommen. Grund genug, um über die Erkrankung und die Therapie zu berichten, zumal der aktuelle Beitrag im Tagesspiegel sich nicht allein auf die neue Behandlung beschränkt, sondern deutlich macht, dass viel mehr nötig ist, um diese Patienten gut zu versorgen.
Ein Beitrag im Inforadio des RBB berichtet über ein Therapieverfahren gegen den Grünen Star (Glaukom). Allerdings erfahren die Hörer lediglich, wie der Eingriff bei einer einzigen Person abläuft. Doch wird weder der Nutzen der Operation in konkreten Zahlenangaben beschrieben, noch werden mögliche Risiken des Verfahrens thematisiert. Auch über vorhandene wissenschaftliche Studien erfahren die Zuhörer nichts, und außer der behandelnden Ärztin kommt kein weiterer Experte zu Wort.
Es klingt ein wenig nach Magie – oder nach Hokuspokus: Eine Salbe lindert Schmerzen, selbst wenn sie gar keinen Wirkstoff enthält. Entscheidend dafür soll sein, dass die behandelnden Ärzte von der Wirkung des Präparats überzeugt sind. In einem Beitrag der Deutschen Presseagentur (dpa), wie ihn die Berliner Morgenpost aufgegriffen hat, wird über eine aktuell publizierte Studie berichtet, in der genau dieser Effekt beobachtet wurde. Leider ordnet der journalistische Artikel die Aussagen der Studienautoren jedoch nicht ein und versäumt es auch, dieses eigentlich lebensnahe Thema anschaulich und unterhaltsam aufzubereiten.
Ein Gift der Tollkirsche soll es richten: Atropin-Tropfen sollen das Fortschreiten von Kurzsichtigkeit ausbremsen – angesichts der stark ansteigenden Anzahl kurzsichtiger Kinder wäre das eine hoffnungsvolle Aussicht. Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ophthalmologie haben Augenärzte den neuesten Stand dieses Forschungsansatzes vorgestellt, wie ein Beitrag des Deutschlandfunks auf weitgehend verständliche Art und Weise berichtet.
Seit Jahren warnen Mediziner vor dem Konsum von rotem Fleisch. Bratwurst, Schweinebraten, Rindsroulade waren als gesundheitsschädlich verfemt. Doch nun behaupten Forscher eines internationalen Konsortiums, dass alles anders sei: Man könne jenes Fleisch getrost essen, relevante gesundheitliche Nachteile seien nicht zu erwarten. Wie diese überraschende Schlussfolgerung zustande kommt, erklärt ein Artikel der Neuen Zürcher Zeitung auf sehr fundierte Art und Weise.
Genuss und Gesundheitsprävention lässt sich auf einfache Weise kombinieren, suggeriert ein Bericht auf der Internetseite von t-online: Der Konsum von Käse soll demnach angeblich dabei helfen, die Nachteile einer salzreichen Ernährung zu neutralisieren. Untersuchungen der Blutgefäße, Blutdruckmessungen und Urinproben hätten gezeigt, dass dies möglich sei. Der Beitrag ordnet die Studienergebnisse jedoch zu wenig ein, etwa wie klein die Aussagekraft einer so kleinen und kurzen Ernährungsstudie hat; es waren insgesamt nur elf Probanden.
Die Kriterien des
Medien-Doktor GESUNDHEIT
- POSITIVE EFFEKTE (NUTZEN)
- RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN
- VERFÜGBARKEIT
- ALTERNATIVEN
- KOSTEN
- KRANKHEITSÜBERTREIBUNG / -ERFINDUNG
- BELEGE / EVIDENZ
- EXPERTEN / QUELLENTRANSPARENZ
- INTERESSENKONFLIKTE
- EINORDNUNG IN DEN KONTEXT
- FAKTENTREUE
- JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG
- ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG
- VERSTÄNDLICHKEIT
- THEMENAUSWAHL
Förderer: