Zusammenfassung
Schutzmasken können vor einer Infektion mit dem neuen Coronavirus bewahren – nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst. Das ist das Ergebnis einer großen Metaanalyse von Beobachtungsstudien aus 16 Ländern auf sechs Kontinenten. In einem ausführlichen Interview wird nun einer der federführenden Autoren, Professor Holger Schünemann von der McMaster University in Hamilton, Kanada, zu der Studie befragt. Dabei berichtet er nicht nur über den „überraschend großen Effekt“ der Schutzmasken. Er erklärt auch, warum es so schwer ist, zu wirklich verlässlichen Daten zu kommen, und welches Studiendesign ideal wäre, um den Schutzeffekt der Masken zu messen. Allerdings wird nicht erwähnt, dass Stoffmasken mehrlagig sein müssen, um vor einer Ansteckung zu schützen – ein wichtiger Aspekt für Leserinnen und Leser. Auch bleibt an mancher Stelle ein wenig unklar, warum das Interview zu diesem Zeitpunkt geführt wurde. Insgesamt jedoch ein lesenswerter Text, der viele Fragen zur Datenlage und der Diskussion um Schutzmasken aufgreift.
Die Kriterien
1. Die POSITIVEN EFFEKTE sind ausreichend und verständlich dargestellt (NUTZEN).
2. Die RISIKEN & NEBENWIRKUNGEN werden angemessen berücksichtigt.
3. Es wird klar, ob eine Therapie/ein Produkt/ein Test VERFÜGBAR ist.
4. Es werden ALTERNATIVE Behandlungsarten/Produkte/Tests vorgestellt.
5. Die KOSTEN werden im journalistischen Beitrag in angemessener Weise berücksichtigt.
6. Es sind keine Anzeichen von Krankheitserfindungen/-übertreibungen zu finden (DISEASE MONGERING).
7. Der journalistische Beitrag ordnet die QUALITÄT der Belege/der Evidenz ein.
8. Es werden UNABHÄNGIGE EXPERTEN oder QUELLEN genannt.
9. Es werden, falls vorhanden, INTERESSENKONFLIKTE im Beitrag thematisiert.
10. Der Beitrag liefert Informationen zur EINORDNUNG der Thematik in einen Kontext (Neuheit, Ethik).
11. Der Beitrag gibt die wesentlichen Daten und Fakten korrekt wieder (FAKTENTREUE).
12. Der Beitrag geht über eine Pressemitteilung/das Pressematerial hinaus (JOURNALISTISCHE EIGENLEISTUNG).
13. Ein Beitrag vermittelt ein Thema interessant und attraktiv (ATTRAKTIVITÄT DER DARSTELLUNG).
14. Der Beitrag ist für ein Laienpublikum verständlich (VERSTÄNDLICHKEIT).
15. Das THEMA ist aktuell, relevant oder ungewöhnlich. (THEMENAUSWAHL).
Medizinjournalistische Kriterien: 15 von 15 erfüllt
Da fünfmal ‚knapp erfüllt‘ gewertet wurde, Abwertung von 5 auf 4 Sterne.