Bewertet am 5. Mai 2014
Veröffentlicht von: ZDF-heute Journal

Das folgende Gutachten wurde 2014 im Rahmen eines Klima-Specials beim Mediendoktor UMWELT veröffentlicht. Weitere Informationen zum Klima-Special erhalten Sie hier.

Das ZDF-heute Journal berichtet über die Vorstellung des dritten Teilberichts des Weltklimarats IPCC in Berlin. Bilder und Statements von der Pressekonferenz werden umrahmt von Katastrophenbildern, ohne dass Belege für deren Zusammenhang mit dem Klimawandel genannt würden. Die Angaben des IPCC, wie stark der Anteil CO2-neutraler Energien künftig steigen müsse, werden nicht korrekt wiedergegeben.

Zusammenfassung

Der Fernsehbericht – ein tagesaktueller Nachrichtenfilm – befasst sich mit dem am Sendetag veröffentlichten dritten Teil des IPCC-Berichts zum Weltklima. Es werden einige zentrale Forderungen genannt: weltweite Energiewende, energieeffiziente Industrien und klimafreundliche Landnutzung. Der Beitrag stellt heraus, dass bei unverzüglichem Handeln die Kosten für diese Veränderungen noch vergleichsweise gering seien (0,06 Prozent weniger globales Wirtschaftswachstum pro Jahr). Flankiert werden diese Punkte von O-Tönen eines deutschen Mitglieds des Weltklimarates (und Mitautor des IPCC-Berichtes, was jedoch nicht erwähnt wird) und eines Vertreters der Hilfsorganisation Oxfam.

Die wenigen Zahlen und Fakten, die der Beitrag nennt, bleiben abstrakt und sind z.T. nicht korrekt. Nicht einmal ansatzweise wird erklärt, wie die Empfehlungen und Forderungen des Berichtes zustande kommen (sie beruhen auf über 900 verschiedenen Modellrechnungen/ Zukunftsszenarien für unterschiedliche CO2-Emissions-Level bis 2100).

Die filmische Umsetzung des Themas wirkt wenig überzeugend: Der Beitrag besteht im Wesentlichen aus den Statements der beiden Experten und Bildern von der IPCC-Pressekonferenz; begleitet werden diese von Belegbildern zu Extremereignissen, die tatsächlich oder vermeintlich durch den Klimawandel ausgelöst wurden. Eine nachvollziehbare Dramaturgie fehlt damit ebenso wie eine ausreichende Einordnung der knappen Informationen.

 

Title

Umweltjournalistische Kriterien

1. KEINE VERHARMLOSUNG/ PANIKMACHE: Umweltprobleme werden weder bagatellisiert noch übertrieben dargestellt.

Der Beitrag startet mit einem 40 Sekunden andauernden „Potpourri“ von Katastrophenbildern aus aller Welt: einstürzende Gebirgsmassive (Schweiz), großflächige Überschwemmungen (Großbritannien), Dürren („Afrika“ – wobei bemerkenswert ist, dass die westlichen Industrienationen einzeln benannt werden, Afrika dagegen nur pauschal als Kontinent), großflächige Buschfeuer (Australien) und Wirbelstürme. Damit soll das Fernsehpublikum offenbar vor allem emotional auf das Thema eingestimmt werden („Der Klimawandel – er kommt mit Wucht“, heißt es dazu). Mit welcher Wahrscheinlichkeit solche Ereignisse als schon sichtbare Zeichen des Klimawandels gelten können, wird vom Weltklimarat (IPCC) für die verschiedenen Phänomene und Regionen indes unterschiedlich beurteilt Bei Wirbelstürmen ist der Zusammenhang sehr umstritten, bei Starkregenereignissen und Dürren gilt er als wahrscheinlicher. Zumindest eine kurze Einordnung wäre hier erforderlich gewesen.

Auf die Drohkulisse folgt als Kontrast die „hoffnungsvolle Botschaft“ des aktuellen IPCC-Berichts „Noch lässt sich die Erderwärmung begrenzen.“ Der Klimawandel an sich wird damit weder unter- noch übertrieben; dennoch überdecken die emotional aufgeladenen Bilder die – nicht allzu umfangreichen – Sachinformationen derart, dass wir „knapp nicht erfüllt“ werten.

2. BELEGE/ EVIDENZ: Studien, Fakten und Zahlen werden so dargestellt, dass deren Aussagekraft deutlich wird.

Die Aussagen des Weltklimarats, wie dem Klimawandel entgegen gewirkt werden kann („mitigation“), stützen sich auf zahlreiche Modellierungen und Szenarien, an denen ein Großteil aller einschlägigen Fachleute weltweit mitgearbeitet hat. Insofern handelt es sich um die beste derzeit verfügbare Evidenz. Gleichwohl sind es Szenarien, die mit unterschiedlichen Ausmaßen von Unsicherheit behaftet sind, was vom IPCC auch ausführlich thematisiert wird. Im Beitrag fehlt jeder Hinweis darauf.

So werden die Kosten, um den Temperaturanstieg auf zwei Grad zu begrenzen, mit einer Verringerung des globalen Wirtschaftswachstums um 0,06 Prozent als gering beziffert, ohne zu erklärten, wie diese „Schlüsselzahl“ zustande kommt: Es handelt sich um den Medianwert aus einer Berechnung, die wiederum eine Vielzahl von Szenarien / Modellrechnungen zusammenfasst. Der IPCC-Bericht weist ausdrücklich darauf hin, dass alle diese Modelle zwangläufig mit starken Vereinfachungen arbeiten und mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet sind. All das bleibt im Fernsehbeitrag unerwähnt, obwohl diese Zahl als Hauptargument für die Kernbotschaft des Berichtes fungiert, nämlich „die Klimawende ist bezahlbar“.

Bei den gezeigten durch Wetterextreme verursachten Katastrophen behauptet der TV-Bericht, sie träten „immer öfter“ auf, „extreme Dürren“ würden „die Lebensgrundlage für Hunderttausende“ vernichten, Hitzewellen würden Buschfeuer in Australien anfachen (kein Hinweis auf Häufigkeiten), ohne dazu Belege für den Zusammenhang mit dem Klimawandel zu nennen. Auch ist von „immer mehr Energie in der Atmosphäre“ die Rede, ohne jeden Referenzwert und ohne zu erklären, was damit gemeint ist.

3. EXPERTEN/ QUELLENTRANSPARENZ: Quellen werden benannt, Interessenkonflikte deutlich gemacht.

Als Quelle nutzt der der Fernsehbeitrag den dritten Teil des Weltklimaberichtes, die Titelseite der „Summary for Policymakers“ wird kurz im Bild gezeigt. Der Weltklimarat IPCC wird als bekannt vorausgesetzt, auch zum Bericht selbst wird nichts Näheres mitgeteilt (etwa dass dies der letzte von drei Teilen ist und womit er sich genau befasst).

Ferner treten zwei Experten auf: Ottmar Edenhofer, der in der Bauchbinde als „Mitglied des Weltklimarates“ bezeichnet wird und Jan Kowalzig als Repräsentant der Hilfsorganisation Oxfam. Welche Expertise Edenhofer hat, wird nicht mitgeteilt, sodass man ihn und seine Kompetenz schlecht einordnen kann. Allenfalls kann man erraten, dass er zu den Autoren des IPCC-Berichts gehört, da man ihn vor seinem ersten O-Ton bei der Pressekonferenz zur Präsentation des Berichtes sieht. Tatsächlich ist Edenhofer stellvertretender Direktor und Chef-Ökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung sowie einer der federführenden Autoren des vorgelegten Berichts. Bei Kowalzig erfährt nicht, worin seine Expertise besteht, etwa dass er Referent für Klimawandel & Klimapolitik bei Oxfam ist.

Da jedoch zumindest die grobe Zuordnung der Quellen erkennbar ist, und ein so kurzer Nachrichtenbeitrag wenig Raum für Hintergrundinformationen lässt, werten wir „knapp erfüllt“.

4. PRO UND CONTRA: Die wesentlichen Standpunkte werden angemessen dargestellt.

Der Beitrag stellt allein die Aussagen des IPCC vor sowie ein unterstützendes Statement einer NGO. Angesichts dessen, dass der IPCC-Bericht selbst zahlreiche unterschiedliche Herangehensweisen in die verschiedenen Szenarien einbezieht, ist hier nicht zu fordern, dass etwa unbedingt eine Stellungnahme eines IPCC-Kritikers eingeholt werden müsste.

Doch wenn der Beitrag ausgerechnet mit der Häufung von Extremwetterereignissen einsteigt, diesem Thema viel Raum einräumt, und es am Ende nochmals aufgreift, müsste zumindest deutlich gemacht werden, dass hier die Einschätzungen auseinander gehen, wie auch in Veröffentlichungen des IPCC selbst deutlich wird (siehe dazu auch Kriterium 1).

Für die Zahl minus 0,06 Prozent, um die sich das Wirtschaftswachstum durch Klimaschutzmaßnahmen verringern lassen soll, wäre zu erläutern gewesen, dass sie sich nur unter sehr optimistischen Annahmen ergibt. Mögliche positive Wachstumseffekte von Klimaschutzmaßnahmen sind dabei andererseits noch nicht mit eingerechnet. Hierzu wäre eine zweite Stimme wünschenswert gewesen.

Interessant wäre es außerdem gewesen, beispielsweise Vertreter von Wirtschaftsunternehmen zu befragen, für die eine Umrüstung auf CO2-emissionsarme Energien / Verfahren erhebliche Investitionen bedeuten würde. Doch hätte das womöglich den Rahmen dieses Nachrichtenbeitrags gesprengt.

5. Der Beitrag geht über die PRESSEMITTEILUNG/das Pressematerial hinaus.

Eine Pressemitteilung des IPCC enthält zwar wesentliche Informationen, die auch in dem TV-Beitrag mitgeteilt werden. Doch kann diese keinesfalls die einzige Quelle sein. Für den Beitrag wurden – offenbar während der Pressekonferenz in Berlin – Statements eingeholt und die Informationen zum aktuellen IPCC-Bericht in (vermutlich vorbereitete) Filmsequenzen eingebettet.

6. Der Beitrag macht klar, wie ALT oder NEU ein Umweltproblem, eine Umwelttechnik, ein Regulierungsvorschlag o.ä. ist.

Es wird klar, dass am Tag der Sendung ein neuer IPCC-Teilbericht in Berlin vorgelegt wurde, der sich mit dem lange bekannten Problem des Klimawandels befasst.

7. Der Beitrag nennt - wo möglich - LÖSUNGSHORIZONTE und HANDLUNGSOPTIONEN.

Der Beitrag übernimmt in extrem verknappter und pauschaler Form einige zentrale Forderungen aus dem 3. Teil des Weltklimaberichts: Eine globale Energiewende, energieeffiziente Industrie und klimafreundliche Landnutzung. Wie diese Ziele erreicht werden könnten, und dass in verschiedenen Regionen der Erde unterschiedliche Lösungsansätze nötig sind, kommt nicht zur Sprache.

Irreführend ist die Information, der IPCC fordere 80 Prozent Ökoenergie bis 2050, um die Erderwärmung zu begrenzen. Die Zahl bezieht sich nicht etwa auf den globalen Energiebedarf, sondern nur auf die Stromversorgung. Und sie umfasst nicht nur erneuerbare Energien, wie man hier als Zuschauer vermuten würde (zumal wenig später die filmische Illustration zur Windenergie folgt), sondern auch Atomstrom und die Abspaltung und Lagerung von CO2 aus Abgasen (CCS-Technologie) ,(vgl. auch S. 23 der „Summary for Policymakers“), siehe dazu auch Kriterium Faktentreue.

Wie sich die „klimafreundliche Landnutzung“ zu der ebenfalls propagierten Nutzung von Bioenergie verhält, wird nicht angesprochen (Summary for Policymakers S. 25 „The scientific debate about the overall climate impact related to land-use competition effects of specific bioenergy pathways remains unresolved.“)

Warum speziell Hightech-Windkrafttechniken für Entwicklungsländer als Lösungsmöglichkeit genannt werden, erschließt sich nicht. Eine Erläuterung durch den Oxfam-Vertreter wird angekündigt, doch spricht dieser dann ganz andere Themen an.

Lösungsmöglichkeiten sind zwar ein zentrales Thema des Beitrags. Doch werden sie so oberflächlich und z.T. fehlerhaft dargestellt, dass wir hier „knapp nicht erfüllt“ werten.

8. Die RÄUMLICHE DIMENSION (global/lokal) wird dargestellt.

Insgesamt wird die globale Dimension des Problems deutlich. Der Beitrag trifft dabei – anders als die Zusammenfassung des IPCC-Teilberichts – nur grobe regionale Unterscheidungen. Zum Beispiel: „globales“ Klimaabkommen/ „einzelne“ Länder – Braunkohlekraftwerke „bei uns“ / veraltete Industrieanlagen vor allem „in den Schwellenländern“ – „deutsche“ / „weltweite“ Energiewende.

Es wird hervorgehoben – sowohl im Filmtext als auch im ersten O-Ton von Edenhofer –, dass der Weltklimarat ein weltweites Klimaabkommen fordert, und dass das Problem auf internationaler Ebene zu lösen ist. Darüber hinaus wird vom zweiten O-Tongeber die Verantwortung Deutschlands (Appell an Merkel und Gabriel) herausgehoben. Auf der „Lösungsebene“ differenziert der Beitrag allerdings nicht, dass in unterschiedlichen Regionen nur bestimmte, unterschiedliche und u. U. eingeschränkte Handlungsoptionen bestehen bzw. sinnvoll sind. Wir werten noch „erfüllt“.

9. Die ZEITLICHE DIMENSION (Nachhaltigkeit) wird dargestellt.

Die zeitliche Dimension wird im Fernsehbericht nicht angemessen dargestellt: In der Zusammenfassung des dritten IPCC-Teilberichtes sind die meisten Ziele bzw. Entwicklungen der unterschiedlichen Emissionsszenarios in Etappen bis 2030, 2050 und 2100 aufgeschlüsselt. Der Fernsehbericht stellt dagegen nur pauschal fest, es müsse „endlich entschieden gehandelt“ werden, um die Klimaerwärmung noch zu begrenzen. Bis wann das geschehen muss, in welchen Zeiträumen eine „weltweite Energiewende“ umgesetzt werden soll, oder wann sich „mehr klimafreundliche Landnutzung“ und „Aufforstung“ auswirken würden, erfahren Zuschauerinnen und Zuschauer nicht. Lediglich für den Anteil von 80 Prozent „Ökoenergie“ an der globalen Energieversorgung wird ein Zeithorizont bis 2050 genannt (der so nicht zutrifft, siehe Kriterium Faktenfehler).

Bei den eingangs gezeigten Bilder wird nur zum Themsehochwasser ein Zeitbezug angegeben („im Februar“, also wohl 2014).

10. Der politische/wirtschaftliche/soziale/kulturelle KONTEXT (z.B. KOSTEN) wird einbezogen.

Der politische und wirtschaftliche Kontext wird im Bericht kurz angerissen, aber kaum vertieft. In seinem ersten O-Ton fordert Experte Edenhofer ein globales Klimaabkommen, da einzelne Länder im Alleingang wenig erreichen können bzw. nur Wettbewerbsnachteile erfahren. Der Filmbericht selbst greift die Kostenschätzung des IPCC-Berichts auf, wonach die geforderten Maßnahmen das globale Wirtschaftswachstums jährlich nur um 0,06% reduzieren würden, geht aber nicht darauf ein, was das konkret bedeutet.

Die sozialen, ethischen, kulturellen, wirtschaftlichen und juristischen Kontexte spielen im Bericht des IPCC eine entscheidende Rolle, weil sie für das Erreichen der Klimaziele von essentieller Bedeutung sind. In Anbetracht der zentralen Bedeutung dieser Faktoren ist die Darstellung im TV-Beitrag unzureichend.

Allgemeinjournalistische Kriterien

1. Das THEMA ist aktuell, relevant oder originell. (THEMENAUSWAHL)

Das Thema, wie dem Klimawandel entgegengewirkt werden kann, ist ohne Zweifel relevant, und mit der Vorstellung des dritten Teilberichts des IPCC gibt es einen aktuellen Anlass für den Nachrichtenbeitrag. Es wird tagesaktuell von der Pressekonferenz berichtet.

2. Die journalistische Darstellung des Themas ist gelungen. (VERSTÄNDLICHKEIT/VERMITTLUNG)

Der TV-Beitrag beginnt mit einem Bilderteppich von Naturkatastrophen, die mit rund 40 Sekunden mehr als ein Viertel des zweieinhalbminütigen Beitrags einnehmen. Dabei suggeriert der Beitrag, es handele sich um Symptome des Klimawandels, ohne hierzu klare Aussagen zu machen.

Es folgen Aufnahmen von der Pressekonferenz des IPCC in Berlin mit O-Tönen, die sich zum Teil schlecht in den Ablauf des Beitrags einfügen

So bringt Ottmar Edenhofer in seinem zweiten Statement ein neues Handlungsziel ins Spiel, nämlich die Vermeidung von „Wettbewerbsnachteilen“; dieser Sprung in der Argumentation wird für Zuschauerinnen und Zuschauer nicht erläutert – weder vor noch nach diesem Satz nimmt der Beitrag darauf Bezug.

Dem Weltklimarat wird dann vorgehalten, dass er sich nicht dazu äußere, wie es gelingen könne, „zum Beispiel den Einstieg in modernste Windkrafttechniken auch für Entwicklungsländer zu bewerkstelligen“; Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sähen „da klarer“. Doch der NGO-Vertreter Kowalzig äußert sich in seinem Statement dazu gar nicht. Er wendet sich vielmehr mit seiner „direkten Botschaft an Angela Merkel und Sigmar Gabriel, die Energiewende wirklich konsequent fortzusetzen und nicht abzuwürgen“. Das hat aber mit den Entwicklungsländern nichts mehr zu tun.

Insgesamt wirkt der Beitrag aus verschiedenen, unzureichend miteinander verknüpften Elementen „zusammengeschustert“, die journalistische Darstellung ist damit nicht gelungen.

3. Die Fakten sind richtig dargestellt. (FAKTENTREUE)

Die wenigen konkreten Daten und Fakten, die der Beitrag nennt, sind nicht alle korrekt.

So heißt es, der IPCC nenne als Ziel unter anderem: „weltweit 80 Prozent Öko-Energie bis 2050“, um die Erderwärmung zu begrenzen. Die Zahl findet sich auf Seite 20 der „Summary for Policymakers“. Sie ergibt sich aus einer „majority of low-stabilization scenarios“. Doch bezieht sich dieses Ziel nicht etwa auf den globalen Energiebedarf, wie es im TV-Beitrag scheint, sondern nur auf die Stromversorgung. Für die globale Energieversorgung insgesamt wird im IPCC-Bericht ein Ziel von 80 Prozent erst für 2100 angegeben und von 40 Prozent für 2050 (S.11, Abb. SPM 4).

Mit dem Begriff „Öko-Energie“ wird im Fernsehbericht außerdem suggeriert, hier seien nur erneuerbare Energien gemeint; der IPCC-Bericht spricht dagegen von „low carbon energy“, die ausdrücklich auch Atomstrom und CCS-Technologie einschließt („comprising renewable energy (RE), nuclear and CCS“).

Zudem wird der Eindruck erweckt, Bergrutsche, Hochwasser, Dürren, Buschfeuer und Wirbelstürme seien bereits sichere Zeichen des Klimawandels, obwohl die Aussagen dazu mit unterschiedlicher Sicherheit/ Unsicherheit behaftet sind (siehe dazu umweltjournalistisches Kriterium 1).

Umweltjournalistische Kriterien: 4 von 10 erfüllt

Allgemeinjournalistische Kriterien: 1 von 3 erfüllt

Title

Kriterium erfüllt

Kriterium nicht erfüllt

Kriterium nicht anwendbar