Zusammenfassung
Der Artikel beschäftigt sich mit einem immer noch aktuellen und relevanten Problem: der Verschwendung von Lebensmitteln. Er nennt Zahlen zur Situation in Deutschland und beschreibt verschiedene Facetten des Problems. Allerdings reißt der Beitrag vieles nur an und bleibt bei einigen Punkten oberflächlich. Strittige Fragen wie die Nutzung von Schlachtabfällen werden nur kurz erwähnt. Auch macht der Beitrag nicht immer deutlich, auf welche Region sich einzelne Inhalte (z.B. zu Ernteausfällen) beziehen. Ausführlich geht der Artikel auf Lösungsmöglichkeiten ein und nennt konkrete Handlungsmöglichkeiten für den Leser. Zu kurz kommen dagegen politische und wirtschaftliche Aspekte. Die journalistische Darstellung ist nüchtern – ein typischer Konferenzbericht, der die vorgestellten Tagungsbeiträge referiert, dabei auf kritische Nachfragen und eine weitere Einordnung der genannten Fakten weitgehend verzichtet.
Umweltjournalistische Kriterien
1. KEINE VERHARMLOSUNG/ PANIKMACHE: Umweltprobleme werden weder bagatellisiert noch übertrieben dargestellt.
2. BELEGE/ EVIDENZ: Studien, Fakten und Zahlen werden so dargestellt, dass deren Aussagekraft deutlich wird.
3. EXPERTEN/ QUELLENTRANSPARENZ: Quellen werden benannt, Interessenkonflikte deutlich gemacht.
4. PRO UND CONTRA: Die wesentlichen Standpunkte werden angemessen dargestellt.
5. Der Beitrag geht über die PRESSEMITTEILUNG/ das Pressematerial hinaus.
6. Der Beitrag macht klar, wie ALT oder NEU ein Umweltproblem, eine Umwelttechnik, ein Regulierungsvorschlag o.ä. ist.
7. Der Beitrag nennt - wo möglich - LÖSUNGSHORIZONTE und HANDLUNGSOPTIONEN.
8. Die RÄUMLICHE DIMENSION (global/lokal) wird dargestellt.
9. Die ZEITLICHE DIMENSION (Nachhaltigkeit) wird dargestellt.
10. Der politische/ wirtschaftliche/ soziale/ kulturelle KONTEXT (z.B. KOSTEN) wird einbezogen.
Allgemeinjournalistische Kriterien
1. Das THEMA ist aktuell, relevant oder originell. (THEMENAUSWAHL)
Das Thema wird derzeit intensiv diskutiert und ist für jeden Verbraucher direkt relevant. Das Kolloquium rechtfertigt einen aktuellen Bericht, obwohl das Thema zuvor schon mehrfach in den Medien groß thematisiert wurde – etwa aus Anlass einer Bucherscheinung und eines Filmes im Jahr 2011. Sonderlich originell ist der Beitrag darüber hinaus nicht.