Medien-Doktor PR-WATCH
„Was ist eigentlich eine gute Wissenschaftspressemitteilung?“ lautet die zentrale Frage des Medien-Doktor PR-WATCH: Wie sehr orientiert sich gute Wissenschafts-PR an den Maßstäben für gute Wissenschaft selbst, wie sehr folgt sie den Qualitätskriterien für guten (Wissenschafts-)Journalismus? Ist sie ein Makler für zuverlässige Informationen aus der Wissenschaft oder ist auch Wissenschafts-PR vor allem PR – und es ist alles erlaubt, was der Marketing-Werkzeugkasten einer Unternehmenskommunikation hergibt?
Gute Antworten auf diese Fragen gibt es bisher kaum – und das obwohl Einrichtungen wie der Informationsdienst Wissenschaft (idw) bereits einen Preis für die besten Wissenschafts-Pressemitteilungen eines Jahres verleihen. Fest steht aber: Gute Pressemitteilungen aus der Wissenschaft scheinen auch die Wahrscheinlichkeit für eine korrekte Berichterstattung zu erhöhen. Und je stärker sich die Wissenschafts-PR auch direkt an den Endnutzer wendet, desto näher liegt es, sie verstärkt an wissenschaftsjournalistischen Qualitätskriterien zu messen. Genau dies tut das Projekt Medien-Doktor PR-WATCH.
Als Experiment bewerten wir daher im Medien-Doktor PR-WATCH Pressemitteilungen aus den Bereichen „Medizin“ und „Umwelt“. Dabei wenden wir versuchsweise jeweils jene Kriterien an, wie sie in den Teil-Projekten des Medien-Doktor UMWELT und MEDIZIN erprobt sind. Ziel ist es, eine neue Qualitätsdebatte über die Rolle der Wissenschafts-PR in Deutschland zu anzustoßen.
Was macht der Medien-Doktor PR-WATCH?
Pressemitteilungen aus der Wissenschafts-PR richten sich nicht nur an Journalisten, die diese Informationen einordnen und prüfen, sondern immer häufiger auch direkt an die breite Öffentlichkeit. Wir begutachten daher auch Pressemitteilungen aus dem Medizin- und Umweltbereich anhand der Kriterien, die wir für die Begutachtung journalistischer Beiträge nutzen. Im Rahmen unseres von der Thyssen-Stiftung geförderten Projekts „Bewertung und Sicherung der Qualität von Wissenschaftskommunikation“ veröffentlichen wir hier in den folgenden Wochen (ab September 2018) Gutachten zu Pressemitteilungen, die zuvor schon von Seiten des Informationsdienstes Wissenschaft 2017 in zwei „Wochen der Qualitätssicherung“ bewertet wurden. Diese Pressemitteilungen werden außerdem einer Inhaltsanalyse unterzogen, deren Ergebnisse wir demnächst auf unserer Webseite Medien-Doktor Forschung zugänglich